Rettet mich das Extended Security Update Program?

Am 15. Juli wurde auf dem Exchange Team Blog das Extended Security Update Program für Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 angekündigt. 

Was ist das überhaupt?
Und was ist es nicht?

Was ist das ESU?

Das Extended Security Update Program, oder kurz ESU, ist kein Freibrief, um das kommende Supportende von Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 am 14. Oktober 2025 zu ignorieren. Das Datum steht. 

Ziel des ESU ist es, Unternehmen, deren Migration zu Exchange Server Subscription Edition mehr Zeit in Anspruch nimmt und die absehen können, dass der 14. Oktober nicht zu halten ist, die Möglichkeit anzubieten, weiterhin Sicherheitsupdates von Microsoft zu erhalten. Und dies nur für einen sechsmonatigen Zeitraum. Das ESU hat eine Gültigkeit bis zum 14. April 2026.

Ab dem 1. August können sich Kunden nun an ihren Account-Ansprechpartner bei Microsoft wenden, um weitere Details zu den vertraglichen Bedingungen und zum Preis zu erhalten. Damit ist auch klar, dass sich dieses Angebot nicht an alle Kunden, die Exchange Server einsetzen, richtet. 

Ob im sechsmonatigen Gültigkeitszeitraum des ESU wirklich Sicherheitsaktualisierungen veröffentlicht werden, bleibt offen.. Es ist eine softwaretechnische Versicherung mit kurzer Laufzeit. Nicht mehr, nicht weniger.

 

Was ist das ESU nicht?

Das Extended Security Update Programm ist kein Freibrief, um Exchange Server 2016 oder 2019 einfach länger zu betreiben. Der 14. Oktober 2025 ist und bleibt das gesetzte Datum für das Supportende von Exchange Server 2016 und 2019. Man kann nicht aufhören, dies zu betonen.

Das ESU richtet sich, wie zuvor ausgeführt, explizit an Kunden, die sich mitten in der Migration zu Exchange Server SE befinden und absehen können, dass sie die Migration April 2026 abschließen werden. Ebenso richtet es sich an Kunden, die über Account-Ansprechpersonen bei Microsoft verfügen. 

Exchange Server 2016 order 2019 sind ab dem 14. Oktober jeweils Produkte, die Out-of-Support sind.

Fazit

Es ist eine Frage der Risikoabwägung, ob man, aus welchen Gründen auch immer, Exchange Server 2016 oder 2019 über den 14. Oktober hinaus betreiben möchte. Je nach Zertifizierung eines Unternehmens kann der Betrieb einer nicht vom Hersteller mehr unterstützten Messaging-Lösung ein Verstoß gegen Richtlinien sein. 

Das Gleiche gilt im Übrigen für das für H1 2026 angekündigte CU1 für Exchange Server SE. Microsoft hat durchaus wahrgenommen, dass die Migration zu Exchange Server SE für manche Kunden eine Herausforderung ist. CU1 wird, anders als ursprünglich geplant, eine Koexistenz mit Exchange Server 2016 oder 2019 zulassen. Das ändert aber ebenfalls nichts an der Tatsache, dass beide Produktversionen ab Oktober nicht mehr unterstützt sind.

Das Extended Security Update Programm kann eine Hilfe für ausgewählte Unternehmen darstellen. Alle anderen dürfen auf Exchange Server SE migrieren.