Support-Ende erreicht – jetzt wird’s sportlich für deine Exchange-Umgebung

Heute ist es soweit: Der Support für Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 ist offiziell Geschichte. Microsoft hat den Stecker gezogen. Und das ganz ohne Sicherheitsnetz.

Ab sofort gibt es keine Updates mehr, keine Bugfixes, keine Hilfe vom Hersteller*. Du kannst deine Server zwar weiterhin betreiben, aber du bist jetzt allein unterwegs.

Willkommen im „Dark Mode“ der Exchange-Welt.

* Natürlich mit Fußnote: Wenn dein Unternehmen das Exchange Extended Security Update (ESU) abonniert hat, habt ihr euch bis April 2026 Zeit erkauft.

Was bedeutet das für dich als Admin?

Du kennst deine Umgebung, du weißt, was läuft. Und wahrscheinlich läuft Exchange 2016 oder 2019 bei dir sogar ziemlich stabil. Aber Stabilität ist kein Ersatz für Sicherheit. Ab heute sind diese Versionen offiziell nicht mehr unterstützt.

Das heißt: Keine Sicherheitsupdates, keine Produktpflege, keine Eskalation im Supportfall. Wenn etwas schief läuft, bist du auf dich gestellt – oder auf Drittanbieter, die dir im Zweifel teuer und langsam helfen.

Und das ist nicht nur ein technisches Problem. In Zeiten, in denen Angriffe auf E-Mail-Infrastrukturen gezielt bekannte Schwachstellen ausnutzen, ist ein ungepatchter Server ein offenes Scheunentor. Du betreibst damit ein System, das potenziell verwundbar ist – und das ohne Rückendeckung.

Compliance? Viel Glück.

Wenn du in einem regulierten Umfeld arbeitest, weißt du: „Nicht unterstützt“ heißt oft auch „nicht compliant“. Viele Vorgaben verlangen den Einsatz aktueller und gepflegter Software. Der Betrieb von Exchange 2016 oder 2019 kann bei Audits zu unangenehmen Fragen führen und im schlimmsten Fall zu echten Konsequenzen.

Aber auch außerhalb von Compliance-Vorgaben trägst du als Admin die Verantwortung für die Sicherheit und Zuverlässigkeit deiner Messaging-Infrastruktur. Und ganz ehrlich: Würdest du heute noch einen Windows Server 2008 produktiv betreiben? Eben.

Exchange Server SE: Deine neue Basis

Ab heute ist Exchange Server SE die einzige unterstützte Version von Exchange Server für den Einsatz vor Ort. Sie baut auf dem Code von Exchange 2019 CU15 auf und wird im Rahmen eines Abonnements (aka Subscription Edition) zweimal jährlich aktualisiert (wenn alles gutgeht). Das sorgt für eine stets aktuelle und zuverlässige Exchange Server Organisation.

Exchange SE stellt nicht lediglich ein Upgrade dar, sondern symbolisiert einen strategischen Neuanfang. Du erhältst regelmäßige Sicherheitsupdates, neue Funktionen sowie eine Plattform, die mit den technologischen Entwicklungen Schritt hält. Falls du deine lokale Exchange-Umgebung beibehalten möchtest, stellt dies deinen geeigneten Weg dar.

Koexistenz: Ja, aber bitte nicht zu lange

Falls du noch nicht migriert hast, erlaubt Exchange Server SE weiterhin eine Koexistenz mit Exchange 2016 und 2019. Und das auch noch mit Exchange Server SE CU1. Das heißt, du kannst deine Migration sauber und schrittweise durchführen. Das ist technisch möglich und von Microsoft vorgesehen. Die Blockierung der Koexistenz ist, Stand heute, erst mit CU2 vorgesehen.

Aber sei dir bewusst: Die alten Server sind ab heute ein Sicherheitsrisiko. Jede Verbindung zu einem nicht unterstützten System kann Schwachstellen in deine Umgebung bringen. Nutze die Koexistenz als Brücke, nicht als Dauerlösung. Je schneller du migrierst, desto besser für die Sicherheit deiner Exchange-Organisation und deine ganz persönliche Nachtruhe.

Mehr Wissen, mehr Austausch: Exchange Summit 2026

Wenn du dich tiefer mit Exchange Server SE beschäftigen willst, solltest du dir den Exchange Summit 2026 am 24. und 25. Februar 2026 vormerken. Die Konferenz ist der zentrale Treffpunkt für die deutschsprachige Exchange-Community und bietet dir die Möglichkeit, dich mit anderen Admins auszutauschen, Best Practices kennenzulernen und direkt von  Expert:innen zu lernen. Alle Infos findest du unter exchange-summit.de.